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Eingangsbereich des KH |
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Ein Patientenzimmer |
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Die ersten zwei Wochen in
Tansania sind nun schon vorbei. Gerne möchte ich, Christian, euch einen
Einblick in meine Arbeit im
Massana
Hospital geben. Die Schicht beginnt, nach einer mehr oder weniger
aufregenden Dalla-Dalla-Fahrt, morgens um 8 Uhr mit der Übergabe der
Nachtschicht an die Frühschicht. Diese dauert ca. eine halbe Stunde. Danach
gehe ich mit einem Arzt auf Visite. Das Krankenhaus ist im Durchschnitt mit ca.
15 Patienten (maximal 25) belegt. Davon sind 5 Patienten meistens Mütter mit
ihren Neugeborenen, etwa 3-5 Patienten
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Das Frühgeborenen Zimmer mit Inkubatoren |
mit schwerer Malaria, 1-2 HIV Patienten und
diverse mit sonstigen Beschwerden (post operativ, Schlaganfall, Verbrennungen,
Wundinfektionen…). Die wenigsten Patienten sprechen Englisch, daher wird für
mich meistens aus Suaheli übersetzt. Bei der Visite sind ein Arzt, zwei
Krankenschwestern und ich anwesend. Wir besprechen die Fälle der Patienten,
führen Untersuchungen durch, besprechen die weitere Therapie und entlassen
Patienten.
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Mein Frühstück - Mandazi, Chai und Wasser |
Was mich zu Beginn schockiert hat
war, dass es kein Hände-Desinfektionsmittel gibt.
In Deutschland wird dem
medizinischen Personal beigebracht, dass man sich nach jedem Patientenkontakt oder
Kontakt mit dessen Umgebung die Hände desinfizieren muss. Hier spielt dies
keine Rolle. Ebenfalls schockierend war zu bemerken, dass die Toilette an
manchen Tagen weder mit Toilettenpapier noch Seife ausgestattet ist.
Nach der Visite, die zwischen 1-2
Stunden dauert, gibt es Frühstück in der Kantine. Das Krankenhaus-Personal
erhält einen Chai (Tee) gratis. Doch da die Tassen bisher kaum sauber gespült
aussahen, verzichtete ich dankend. Dazu kann man sich zwischen Mandazi (siehe
Bild), Chapati (Pfannkuchen), Würstchen, Eiern und trocken Brot entscheiden.
Ein Mandazi kostet 200 TSh (10 Cent). Meist nehme ich zwei Mandazi.
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Die Rezeption |
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Die Holzbänke vor den Arztzimmern |
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Ein Arztzimmer |
Gestärkt durch das Frühstück
besetzte ich mit einem Arzt eines der Behandlungszimmer in der Ambulanz. Täglich
kommen ca. 100 Patienten in die Ambulanz, um untersucht zu werden. 80% haben
Malaria – die Meisten davon in einem frühen Stadium. Andere häufig
diagnostizierte Krankheiten sind Harnwegsinfekte, Lungenentzündungen und
bakterielle Infektionen des Magen-Darm-Traktes. Die Sprechstunde läuft ein
wenig chaotischer ab als in Deutschland. Die Patienten nehmen, nachdem Sie eine
Eintrittsgebühr von 5000 TSh an der Rezeption gezahlt haben, auf einer Holzbank vor dem
Arztzimmer Platz. Die Ärzte sind um die Einhaltung der Reihenfolge bemüht, was
jedoch nicht immer gelingt. Oftmals gilt das Recht des Stärkeren und Schnelleren,
der sich ins Zimmer drängelt. Nach der Befragung des Patienten über dessen
Beschwerden wird er/sie mit einem Laborzettel, auf dem die durchzuführenden
Labortests angekreuzt sind, zum Kassierer geschickt. Dieser treibt die Kosten
für die Untersuchungen ein und leitet den Patienten weiter ins Labor. Die
Labortests dauern einige Zeit – insbesondere, wenn viel Betrieb ist. Hat ein
Patient seine Laborergebnisse, setzt er sich erneut vor das entsprechende
Arztzimmer. Er betritt dieses als Nächster und zeigt uns seine Ergebnisse.
Daraufhin erhält er ein Rezept und kann sich in der hausintegrierten Apotheke
seine Medikamente abholen.
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Teil zwei des Arztzimmers |
Täglich werden auf diese Weise
ca. 20 Patienten pro Arzt gesehen. Die Ärzte erhalten pro behandelten Patienten
zu ihrem Grundgehalt eine Prämie von 1000 TSh (50 Cent).
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